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16.03.2022

Ich bin stolz in einem Land der Vielfalt zu leben. Aber diese Vielfalt braucht auch Rechte. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt: Ohne die KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten läuft unser Land nicht! Für die Wirtschaft und den Sozialstaat ist die Leistung der Kolleginnen und Kollegen mit anderen Staatsangehörigkeiten schon lange unverzichtbar. Ich bin stolz in einem Land der Vielfalt zu leben. Aber diese Vielfalt braucht auch Rechte. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt: Ohne die KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten läuft unser Land nicht! Für die Wirtschaft und den Sozialstaat ist die Leistung der Kolleginnen und Kollegen mit anderen Staatsangehörigkeiten schon lange unverzichtbar. 
Zahlreiche Benachteiligungen KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten als der österreichischen stellen mittlerweile ein Fünftel aller Arbeitskräfte in Österreich, in vielen systemrelevanten Berufen sind es noch mehr. Sie tragen damit maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes bei und dazu, das Land während der Coronakrise am Laufen zu halten. Die KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten sind gleichzeitig auf vielen Ebenen benachteiligt. Sie sind die ersten, an denen Verschlechterungen für alle ArbeitnehmerInnen „ausprobiert“ werden: Nicht-Einhaltung von Arbeitsrecht, erhöhter Druck in der Arbeit, 12-Stunden-Tag, Leiharbeit, Lohndrückerei und Sozialbetrug.
Schlechtere BezahlungIn allen Branchen zahlen Arbeitgeber den KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten als der österreichischen weniger. Das zeigt bereits eine Studie der IHS aus dem Jahr 2018. Daten des Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich aus dem Zeitraum 2017 bis 2021 zeigen sogar, dass das Geld manchmal nicht zum Leben reicht: Das ist bei 6 Prozent aller Arbeitskräfte mit österreichischer Staatsangehörigkeit der Fall und bei mehr als doppelt so vielen ihrer KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten. Ursache ist, dass sie häufiger in Branchen Arbeit finden, in denen ArbeitgeberInnen teils systematisch mit Lohn- und Sozialbetrug arbeiten, allen voran die Bauwirtschaft. 
Ungesunde ArbeitsbedingungenEin Fünftel der ArbeitnehmerInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten als der österreichischen ist von ungesunden Arbeitsbedingungen betroffen. Also doppelt so oft, wie ihre KollegInnen mit österreichischer Staatsangehörigkeit (10 Prozent). Besonders stark sind davon Männer mit anderen Staatsangehörigkeiten als der österreichischen betroffen. 26 Prozent arbeiten unter schlechten Gesundheitsbedingungen. 
Benachteiligung vom ChefDas Miteinander unter den KollegInnen funktioniert ungefähr gleich gut, unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Weniger zufrieden sind alle ArbeitnehmerInnen mit dem Führungsstil ihrer Vorgesetzten. Alarmierend ist, dass ein Fünftel der KollegInnen mit anderen Staatsangehörigkeiten als der österreichischen angeben, dass das Arbeitsrecht nicht eingehalten wird. Auch hier ist der Anteil doppelt so hoch, wie bei ArbeitnehmerInnen mit österreichischer Staatsangehörigkeit. 
Forderungen der ArbeiterkammerAls AK fordern wir Gerechtigkeit für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, unabhängig von der Herkunft. Die AK ist für alle ArbeitnehmerInnen da, egal woher sie kommen. Das ist unser gesetzlicher Auftrag.

Deswegen fordert die Arbeiterkammer Gerechtigkeit, unabhängig von der Herkunft! Damit das auch klappt, müssen folgenden Punkte umgesetzt werden:

Erleichterung bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse

Innerbetriebliche Lohntransparenz• „Überstunden-Doppel“ bei systematischer Vorenthaltung von Mehr- und Überstundenentgelt

Leiharbeits-Falle für KollegInnen mit einer anderen Staatsbürgerschaft muss enden

Wirksame Strafen für Unternehmen bei Lohndrückerei und Sozialbetrug

Generalunternehmerhaftung für Löhne

Mehr Gesundheit am Arbeitsplatz

Gerechter Zugang zur Staatsbürgerschaft

Köşe Yazarları | Autoren
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