--RENATE ANDERL
07.05.2025
Niemand denkt gerne an die Corona-Pandemie zurück, und doch ist es wichtig, daran zu erinnern. Damals wurde den sogenannten Held:innen der Krise viel versprochen – sie wurden gefeiert für ihre unermüdlichen Leistungen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Supermärkten und als Reinigungskräfte. Der Ausnahmezustand zeigte, wer wirklich das Land am Laufen hält und unverzichtbare Arbeit leistet, oft unter schlechten Bedingungen und bei geringer Bezahlung.Niemand denkt gerne an die Corona-Pandemie zurück, und doch ist es wichtig, daran zu erinnern. Damals wurde den sogenannten Held:innen der Krise viel versprochen – sie wurden gefeiert für ihre unermüdlichen Leistungen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Supermärkten und als Reinigungskräfte. Der Ausnahmezustand zeigte, wer wirklich das Land am Laufen hält und unverzichtbare Arbeit leistet, oft unter schlechten Bedingungen und bei geringer Bezahlung.
Leider hat sich die beeindruckende Wertschätzung von damals in leere Versprechungen und vergessenen Applaus verwandelt. Eine Folgestudie von Foresight bestätigt, dass die versprochene Anerkennung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen ausgeblieben sind. Viele dieser einst gefeierten Held:innen kehren ihren Berufen den Rücken, weil die Arbeitsbedingungen schlicht und einfach nicht mehr tragbar sind.
Besonders betroffen sind Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund, die einen Großteil der Beschäftigten in systemrelevanten Berufen ausmachen. Ihre unermüdliche Arbeit hält unser Land am Laufen, doch anstatt der ihnen gebührenden Anerkennung und Unterstützung, erhielten sie nur leere Versprechungen. Ohne Frauen und Migrant:innen wäre Stillstand im Land – ihre Arbeit ist unverzichtbar.
Aus Gesprächen wissen wir, dass diese Kolleg:innen nicht nur das Land am Laufen halten, sondern auch eine hohe Solidarität und Verantwortungsbewusstsein aufweisen. Sie springen freiwillig für Kolleg:innen ein und tragen eine immense Verantwortung. Es ist an der Zeit, dass die Politik diese Tatsache anerkennt.
Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wird die geplante Anerkennung von Pflegeberufen als Schwerarbeit sein. Doch dies ist nur ein Schritt von vielen, die noch folgen müssen. Die Arbeiterkammer Österreich kämpft weiter für bessere Arbeitsbedingungen und faire Einkommen.
Folgende Forderungen müssen dringend umgesetzt werden:• Bessere Bezahlung in verantwortungsvollen Berufen wie Pflege und Kinderbildung, finanziert durch einen gerechten Steuerbeitrag von Konzernen und großen Vermögen.• Erhöhung des Mehrarbeitszuschlags auf 50 Prozent ab der ersten Stunde Mehrarbeit.• Recht auf Vollzeitstellen für Teilzeitkräfte, bevor diese extern ausgeschrieben werden.• Flexibilität muss für beide Seiten gelten: Dienstplanänderungen kürzer als 14 Tage vorab sollen mit einem Flexibilitätszuschlag kompensiert werden oder von den Kolleg:innen abgelehnt werden dürfen.
Es wird höchste Zeit, dass die Politik ihre Versprechen hält und die Arbeitsbedingungen der systemrelevanten Berufe nachhaltig verbessert. Der Applaus allein reicht nicht aus – jetzt sind echte Maßnahmen und Taten gefragt.
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