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14.02.2024

Populismus kann man übersetzen mit „der Bevölkerung nach dem Mund reden“ oder „den Menschen alles zu versprechen, was sie sich wünschen, ohne zu wissen, ob man das auch umsetzen kann. Populistische Politiker propagieren einfache Lösungen und lassen komplexe Zusammenhänge unter den Tisch fallen.Populismus kann man übersetzen mit „der Bevölkerung nach dem Mund reden“ oder „den Menschen alles zu versprechen, was sie sich wünschen, ohne zu wissen, ob man das auch umsetzen kann. Populistische Politiker propagieren einfache Lösungen und lassen komplexe Zusammenhänge unter den Tisch fallen.
Wie wir alle wissen, gibt es nicht nur schwarz oder weiß als extreme Gegensätze. Dazwischen sind viele unterschiedliche Grautöne. Wir erleben das doch auch in unserem Privatleben. Wenn gestritten wird, ob die Familie am Wochenende ins Schwimmbad gehen soll oder ins Kino, dann einigt man sich meistens auf einen Kompromiss. Wenn das Wetter schön ist ins Schwimmbad, sonst ins Kino. Man könnte auch abstimmen oder eine Münze werfen. 
In einer Stadt oder in einem Staat leben viele Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Meinungen. Allen gemeinsam ist, dass sie ein gutes, lebenswertes Leben haben wollen in Frieden und Wohlstand. In einem demokratischen Land wird in regelmäßigen Abständen eine Regierung gewählt. Wahlberechtigt sind alle StaatsbürgerInnen. In der Zeit vor Wahlen versuchen sich die einzelnen Parteien gegenseitig mit Versprechungen zu überbieten. Wenn diese ernst gemeint und rechtlich möglich sind, dann kann es nach Koalitionsverhandlungen tatsächlich viele Verbesserungen geben. Ein besonders gelungenes Projekt aus der Vergangenheit war die Einführung des Pflegegeldes für behinderte und pflegebedürftige Menschen.
Wenn aber von einem Parteichef versprochen wird, dass Österreich zu einer Festung umgebaut und kein Asylantrag mehr angenommen wird, ist das objektiv unrealistisch, egal, wie man zu dieser Forderung steht. Da geht es viel mehr um das Schüren von Hass gegen Menschen aus dem Ausland. Es geht ausschließlich um die härtesten Sprüche gegen Migranten, um Wahlen zu gewinnen. Das ist ein gutes Beispiel für Rechtspopulismus.
Wir wissen heute, dass unser Planet nicht alles aushält und daher Änderungen in vielen Bereichen notwendig sind. Weniger Autoverkehr, langsamer fahren, nicht so viel wegwerfen, weniger Fleisch, vor allem keine Lebensmittel wegwerfen und vieles andere mehr. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch uns, weil wir gesünder leben und Geld sparen. Populistische Politiker sagen aber, dass es gar keine Klimaveränderungen gibt, dass das nur eine Erfindung der Grünen, der Klimaforscher oder der Elektroautoindustrie usw. ist. Damit werden begeisterte Autofahrer angesprochen, die gerne schnell fahren.
Populisten behaupten, das „wahre Volk“ zu vertreten. Sie entwickeln Feindbilder, am liebsten Ausländer oder Inländer, die sie für Ausländer halten. Ihnen wird unterstellt, dass sie nicht arbeiten wollen, obwohl bekannt ist, dass viele gar nicht arbeiten dürfen. Andere Feindbilder sind Jugendliche, Pensionisten, Journalisten und viele mehr.
Populisten behaupten, dass man nicht alles sagen darf. Diese Behauptung ist widerlegt, sobald man die Kommentare zu Zeitungsartikeln und Social Media Postings liest. 
Populisten pflegen einen bestimmten Diskussionsstil, bestehend aus Beleidigungen ihrer Feindbilder und falschen Behauptungen statt sachlicher Debatten. Das behindert die politische Diskussion und macht Einigungen schwieriger. In einer Demokratie sollte man auf Basis von Fakten die bestmöglichen Kompromisse schließen und in Respekt und Achtung miteinander umgehen. Eine Demokratie lebt davon, dass viel miteinander geredet oder auch gestritten wird. Solange wir mit anderen Menschen diskutieren, auch wenn wir komplett anderer Meinung sind, kann Gutes dabei herauskommen. Es ist so wichtig und auch bereichernd, andere Meinungen zu hören!

Köşe Yazarları | Autoren
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