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15.07.2020

Wer jetzt mehr braucht und wer etwas abgeben kann Wer jetzt mehr braucht und wer etwas abgeben kann 
Die Coronakrise hat die Welt verändert. Und sie hat gezeigt: Es sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die dieses Land auch in der Krise am Laufen halten: Alle, die auf den Märkten und in den Lebensmittelgeschäften für unsere Versorgung gearbeitet haben, alle, die in Spitälern und Pflegeheimen gearbeitet haben, die unsere Häuser weitergebaut haben. Andere haben durch die Krise viel verloren: hunderttausende sind arbeitslos oder in Kurzarbeit, Kinder hatten weniger Schulunterricht und sie werden das im nächsten Schuljahr spüren. 
Jetzt geht es darum, wie Österreich wieder aus der Krise kommt. Und dabei darf jetzt nicht bei denen gespart werden, die am wenigsten haben. Deshalb setzt sich die Arbeiterkammer dafür ein, dass es keine Sparpakete und Kürzungen auf Kosten der arbeitenden Menschen gibt. Stattdessen muss die Regierung jetzt noch einmal viel Geld in die Hand nehmen und investieren, damit die Wirtschaft wieder anspringt.
Für Arbeitslose, die ohne eigene Schuld ihre Stelle durch die Corona-Krise verloren haben, tut die Regierung zu wenig: Eine Einmalzahlung von 450 Euro hilft nur wenig, wenn man seit Wochen oder Monaten seine Familie mit dem Arbeitslosengeld durchbringen muss. Ich setze mich dafür ein, dass das Arbeitslosengeld deutlich erhöht wird. Derzeit bekommt man etwa 55 Prozent vom letzten Nettolohn, wenn man seine Arbeit verloren hat. Das ist nur etwas mehr als die Hälfte. Die Arbeiterkammer setzt sich gemeinsam mit den Gewerkschaften dafür ein, dass das Arbeitslosengeld deutlich erhöht wird.
Jetzt muss es auch darum gehen, wer am Ende für die Kosten der Krise aufkommt. Dazu können die, die jetzt noch immer viel haben, auch einen fairen Beitrag leisten. Studien zeigen, dass das Finanzvermögen in Österreich auch 2019 gewachsen ist. Nur sehr wenige, sehr reiche Menschen besitzen einen Großteil des Vermögens im Land. Diese Superreichen sollten jetzt zur Bewältigung der Krise beitragen. 
Die AK war immer für faire Vermögenssteuern für Millionäre. Jetzt muss Österreich eine der schwersten Krisen seit vielen Jahren meistern. Jetzt wäre es nur fair zumindest eine befristete Vermögensabgabe von den Superreichen zu verlangen. Bis zu 7 Milliarden Euro pro Jahr könnte diese eine befristete Vermögensabgabe bringen. So könnten wir den Sozialstaat, unser gutes Gesundheitssystem krisenfest machen und weiter finanzieren.

Köşe Yazarları | Autoren
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