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16.06.2020

Fast jedes Kind braucht Hilfe beim Lernen für die Schule. Meist von den Eltern, aber fast jedes dritte Kind braucht auch Nachhilfe-Unterricht, vor allem in Mathematik, aber auch in Deutsch oder in den Fremdsprachen. Rund 520 Euro zahlt eine Familie im Durchschnitt an Nachhilfekosten, damit die Kinder in der Schule mitkommen. Man braucht keinen Einser in Mathematik, um zu wissen: So viel Geld für Nachhilfe können sich nicht alle Familien leiten. Eine AK Befragung unter über 3.500 Eltern zeigt: 40.000 Kinder brauchen in Österreich Nachhilfe, ihre Familien können dieses Geld aber nicht aufbringen.Fast jedes Kind braucht Hilfe beim Lernen für die Schule. Meist von den Eltern, aber fast jedes dritte Kind braucht auch Nachhilfe-Unterricht, vor allem in Mathematik, aber auch in Deutsch oder in den Fremdsprachen. Rund 520 Euro zahlt eine Familie im Durchschnitt an Nachhilfekosten, damit die Kinder in der Schule mitkommen. Man braucht keinen Einser in Mathematik, um zu wissen: So viel Geld für Nachhilfe können sich nicht alle Familien leiten. Eine AK Befragung unter über 3.500 Eltern zeigt: 40.000 Kinder brauchen in Österreich Nachhilfe, ihre Familien können dieses Geld aber nicht aufbringen.
Die Corona-Krise hat dieses Problem noch verschärft:  Das Lernen zu Hause hat viele Familien überfordert. Der Lerndruck auf die Familien ist gestiegen. Denn viele Eltern mussten arbeiten, ob zu Hause oder in der Firma und gleichzeitig die Kinder beim Lernen begleiten. Viele Eltern können ihren Kindern bei den Schulaufgaben nicht helfen, weil sie selbst wenig Bildung bekommen haben. 
Hier läuft etwas grundlegend schief: Zum Lernen ist die Schule da, sie muss die Familien entlasten und nicht Eltern und Kindern mit Hausaufgaben stärker belasten.
Andere Länder zeigen, dass geht: Mit guten Ganztagsschulen etwa, in denen die Kinder den ganzen Tag beim Lernen und in der Freizeit betreut und unterstützt werden. Auch regelmäßiger Förderunterricht in der Schule hilft.
Jetzt sind die Schulen zumindest teilweise wieder offen. Wir müssen diese Öffnung der Schulen nach der Corona-Krise für eine Neuorganisation nutzen: für eine Schule, in der die Kinder genug Zeit und Unterstützung bekommen, damit sie das Gelernte durch Üben festigen können. Das geht, wenn wir überall in Österreich und ohne Zusatzbeiträge für die Eltern echte, verschränkte Ganztagsschulen haben und den regelmäßigen Förderunterricht in den Schulen ausbauen. Manche Schulen betreuen besonders viele Kinder, die Förderung brauchen. Diese Schulen müssen auch mehr Hilfe bekommen, um ihre Aufgaben zu bewältigen. Die AK hat dafür einen Vorschlag gemacht:  Der „Chancenindex“ ist ein Modell, wie Schulen entsprechend ihrer Aufgaben genügend Unterstützung zur Verfügung bekommen. 
Wir wissen also, was zu tun ist. Die Bundesregierung darf nicht zögern, jetzt endlich zu handeln. Die Arbeiterkammer will Chancen für alle Kinder. Die ungerechte Verteilung der Chancen darf nicht schon in der Schule beginnen. Das geht. Und dafür setze ich mich gerne ein.

Köşe Yazarları | Autoren
Köşe Yazarları | Autoren