10.11.2021
2G bedeutet in vielen Branchen große Umsatzverluste – Laufende Kosten aber annähernd hoch wie bei Vollbetrieb – Betroffene Sparten fordern Abgeltung 2G bedeutet in vielen Branchen große Umsatzverluste – Laufende Kosten aber annähernd hoch wie bei Vollbetrieb – Betroffene Sparten fordern Abgeltung
Die nun vorgeschlagene 2G-Regelung für Gastronomie und körpernahe Dienstleister stößt bei den betroffenen Unternehmen aufgrund der derzeitigen Lage auf Verständnis. Gleichzeitig fordern sie aber im Gegenzug auch Verständnis für die wirtschaftliche Lage der Betriebe ein. Wenn rund 40 Prozent der potenziellen Kunden nun die Angebote und Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen können, müssen dennoch die vollen Mieten und Löhne weitergezahlt werden.
Besonders betroffen ist die Gastronomie, die mit Martinigansl und Vorweihnachtszeit normalerweise auf die umsatzstärksten Wochen des Jahres zusteuert: „Mit den Einnahmen aus diesen Wochen decken viele Wirte normalerweise die umsatzschwächeren Monate ab – fällt das weg, wie es nun zu befürchten ist, dann ist das fatal für viele Unternehmen“, so Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien.
Auch der Innungsmeister der Wiener Friseure, Marcus Eisinger, sieht ähnliche Probleme: „Die 2G-Regel bedeutet für uns weitere Verluste, hier muss der Bund einen Ausgleich schaffen“. Die Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure, Petra Felber, sieht eine weitere Gefahr, sollte es zu einem Wiener Alleingang bei einer 2G-Regelung kommen: „Dann werden viele unserer Kunden einfach im Wiener Umland oder in der Schattenwirtschaft nach Angeboten suchen. Und im schlimmsten Fall dann auch dort bleiben“.
Welche Branchen darüber hinaus von 2G betroffen sein werden, ist derzeit noch unklar. Fix scheinen die Kaffeehäuser zu sein, ebenso Kinos, Theater oder Konzert veranstalter, die mindestens 25 Gäste haben. Ob auch andere Freizeit- oder Sporteinrichtungen wie Fitnessstudios 2G als Vorgabe bekommen werden, wurde noch nicht mitgeteilt. Die Wirtschaftskammer Wien fordert den Bund auf, für klare bundesweite Regeln zu sorgen und für alle betroffenen Branchen eine entsprechende Entschädigung vorzubereiten
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